Zusammen im Boot

Zusammen im Boot

Ein Blick zurück heißt ein Blick nach vorn,
das Schuljahr neigt sich an der Max-Born.
Ein Blick zurück, einen Augenblick,
auf Zeiten der Trennung, auf den Lockdown zurück.

Die Zeit war lang, die Zeit war schwer,
Kontakte rar, die Klassen leer.
Der Schüler allein und ohne Struktur,
der Tag vergeht, was mache ich nur?

Ob Schüler, Eltern, Lehrer und mehr,
eine gemeinsame Zeit gab es nicht mehr.
Die Seele, der Körper im Ungleichgewicht,
der Wunsch nach Gemeinschaft erfüllte sich nicht.

Der Druck der Arbeit war sehr groß.
Der Wille zur Arbeit das entscheidende Los.
Verdeckt durch die Wolken, die über uns lagen,
die Chance uns nahmen, dort Anteil zu haben.

Begründet in Sorge, Verzweiflung und Not,
das alles zu schaffen, alleine im Boot.
Der Hauch eines Windes im großen Sturm,
die Hilfe, sie fehlte, denn niemand stand vorn.

Eltern wurden zu Lehrern, die Rolle ganz neu,
neben Arbeit und Haushalt zeigten sie keine Scheu,
das Kind zu lehren und munter zu halten
und auch dessen Arbeit noch zu verwalten.

So ging es täglich, tagein und tagaus,
doch aus dem Lockdown kamen wir nicht heraus,
Hier kam mal ein Lichtblick, doch erlosch er sehr schnell,
weiter ging es, digital, viel zu hell.

Der Bildschirm, von nun an der beste Freund,
ohne Sonne und Frischluft, der Garten umzäunt.
Wie schön es doch war in früherer Zeit,
als Hände uns griffen, zur Hilfe bereit.

So ging es auch Lehrern, auch für uns war es schwer,
Arbeit ohne Schüler, das Lachen fehlte so sehr,
die großen Augen, das gespannte Gesicht,
wünschte man sich täglich, doch es kam einfach nicht.

Der Lockdown fuhr fort und mit jedem Tag mehr
fehlten wir uns und die Arbeit fiel schwer.
Aus WIR wurde ICH, anderes gab es fast nicht,
die Sehnsucht, sie wuchs nach dem bekannten Gesicht.

Die Stimme, der Rat, der sonst täglich fast kam,
waren schon leise und fremd und meist nicht mehr da.
Der Freund an der Seite, auch der fehlte hier,
geteilte Freude und geteiltes Papier.

Das Neue und Fremde steht am Ruder im Boot,
macht Angst uns allen, die Welle sie tobt.
Und trotzdem: So schafften wir es zusammen,
auch auf Entfernung Kraft zu sammeln.

Von DIR und DIR und DIR und DIR,
denn trotz der Entfernung bilden alle ein WIR.
Und so kommen wir bald wieder täglich zusammen,
es gemeinsam zu schaffen und gemeinsam zu lachen.

Die Leitung bewahrte einen kühlen Kopf,
und fasste das Nötige direkt am Schopf.
Auch hier war die Herausforderung neu,
brachte uns durch die Wellen und das ohne Scheu.

Und doch trotz allem fuhr weiter das Boot,
hielt sich über Wasser, egal, was sich bot.
Und das trotz der Wellen, wie hoch sie auch waren,
um Neues zu lernen, Schlimmeres zu ersparen.

Ein Blick zurück heißt ein Blick nach vorn,
das Ruder zu halten, aus Wellen geboren
war ein neues Lernen und so fahren wir fort
mit gemeinsamer Stärke für die Zukunft an Bord.


Es war eine schwierige Zeit, für uns alle!
Eine Zeit ohne Schule, eine Zeit ohne Kontakte, eine Zeit ohne feste Struktur und eine Zeit der Anstrengung. Für einige auch eine Zeit der Einsamkeit, der virtuellen oder Sprachkontakte, eine Zeit ohne Abwechslung und eine Zeit ohne seelischen oder körperlichen Ausgleich. Eine Zeit des Wechselunterrichts, eine Zeit der Ungewissheit, eine Zeit der Zweifel, eine Zeit der Traurigkeit oder eine Zeit der Anspannung.
Wir wissen, dass diese Zeit für niemanden leicht war und möchten uns deshalb bei allen für das Durchhaltevermögen, die Geduld und den Einsatz bedanken. Denn wir haben trotz alledem alle auch etwas mitgenommen: Die Digitalisierung der Schule wurde vorangebracht, die Medienkompetenz, Selbstständigkeit und Flexibilität nahmen zu und viele kreative Ideen erwuchsen.

Wir als Kollegium der Max-Born-Realschule wünschen allen Schülerinnen und Schülern, allen Eltern und Erziehungsberechtigten, unserer Schulleitung, unserem Schulsozialarbeiter, der Sekretärin, der Betreuung, dem Schülercafé, dem Förderverein, dem Hausmeister und den Reinigungskräften von ganzem Herzen schöne Ferien, wundervolle und erholsame Sommertage und eine unbeschwerte Zeit voller Freude.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Bleibt und bleiben Sie gesund!

Das Kollegium der Max-Born-Realschule


Einzeln
sind wir Worte,
zusammen
ein Gedicht.

Georg Bydlinski